Kategorie: Leben und so

  • Chemnitz nach 2018 – Sendung des DLF vom 14.06.2023

    Chemnitz nach 2018 – Sendung des DLF vom 14.06.2023

    Ich habe gerade die Veranstaltung gestern vom Deutschlandfunk nachgehört und bin echt zwiegespalten. Ja es ist richtig: Fake News sind ein Problem, das auch gesellschaftliche Auswirkungen hat. Aber gesellschaftliche Zustände sind auch oft ein Grund für Fake News.

    Unsere (Chemnitzer) Demokratie ist z.B. nicht wehrhaft genug an der Stelle, wenn es darum geht Neonazis und Demokratiefeinden ihre Geldquellen und sicheren Orte zu entziehen und ihnen somit das Mobilisieren und Zersetzen zu verunmöglichen. Inzwischen ist alles vermeintlich „unpolitische“ ihre kuschelige Heimat. Ganz oft sind das Orte ungesunden bis exzessiven Konsums, archaischer Bräuche und männlicher Dominanz. Wer jetzt an Sportveranstaltungen und -Vereine und Volksfeste denkt, liegt damit nicht falsch. So ist es zumindest ein Segen, dass wir kein klassisches Stadtfest mehr haben.

    Zusätzlich zu ja schon fast traditionellen Geschäften wie Kampfsport, Security, Szenemode und -Musik, kommen inzwischen vermehrt Jobs in Parlamenten und Drumherum sowie auch diese sich selbst erhaltenden Filterblasen dazu, wo sie leichtgläubigen Leuten Unfug verkaufen und ihre geschäftlichen Interessen gegenseitig stützen.

    Dazu gibt es auch einen riesigen Dunkelbereich in Sachen Drogen, Waffen und Menschenhandel. Wenn man aber schon diese Echokammern und Filterblasen nicht greifen und zerstören kann, um die sich das Gespräch am Ende von solchen journalistischen Diskussionen immer dreht, müssen die anderen Bereiche strukturell zersetzt und aufgelöst werden. Sonst bleibt man machtlos.

    Ulf Bohmann hat auch die geopolitische Dimension genannt. Newsfabrikation von Botfarmen und mit immer leistungsfähigerer KI, Pseudojournalisten, die von bulgarischen, ungarischen, russischen etc. Oligarchen auf uns los gelassen werden oder chinesische Staatszensur auf TikTok, die schon jetzt auf unsere Kinder und Jugend wirkt.

    Die schaffen es in der nächsten Generation Ablehnung z.B. gegenüber trans-Personen zu schüren, die zu Angriffen bis Morden führt. Propaganda inklusive Täter-Opfer-Umkehr bei Angriffskriegen wird bis tief in unser Denken getrieben, bis vermeintliche Zwischenpositionen sogar die gesellschaftliche Mitte prägen. Auch darauf müssen wir eine andere Antwort finden, wenn Bildung und Aufklärung zu lange dauern oder sich Menschen ihr auch einfach strikt verweigern.

    So gesehen war die Sendung von und für Journalist*innen. Man hat sich selbst und das täglich Brot ausgewertet im Kontext dieser gesellschaftlichen Entwicklungen. Aber ich erhoffe mir eben auch von Journalismus mehr, als nur seine eigene Methodik beleuchten und „dem Informationsmarkt“ anpassen zu wollen.

    Ausgewogene Berichterstattung und Neutralität dürfen nicht dazu führen, dass genau diese Dinge abgeschafft werden. Der Journalismus sollte sich als wichtige Säule unserer Demokratie gegen seine Machtlosigkeit und schwindende Relevanz im Kleinen, wie den Filterblasen, wie im Großen, den geopolitischen Strategien, wehren können.

    Und wenn das manchmal heißt dass ein Bürgermeister ein tief empörtes Video veröffentlicht, in dem er den Leuten nur sagt dass sie doch verdammt nochmal die Füße still halten sollen bis es weitere Informationen gibt, dann ist das vielleicht der gangbare Weg. Ich selbst bin auch mehr ein Fan von klarem und ruhigem Erklären und dem einfachen Nennen von Argumenten. Ich liebe beispielsweise die Erklärbärvideos von unserem Wirtschafts- und Klimaschutzminister. Doch wenn ich diese Videos Leuten aus besagten, losgelösten Filterblasen zeige, ist das in ihren Augen auch nur Augenwischerei und Inszenierung.

    An bestimmte Teile der Bevölkerung kommst du ohne die Emotion, ohne das Fallenlassen einer gewissen Würde und Contenance nicht mehr heran. Aber der Weisheit letzter Schluss kann ich hier leider auch nicht darbieten. Am Ende bleibt aber die Überzeugung, dass eine wehrhafte Demokratie auch die Ursachen ihrer Defekte und deren Strukturen angehen muss und dazu eine wehrhafte statt resignierende und zurückhaltende Presse braucht.


  • Chemnitzer Porphyrtuff

    Selten regt mich etwas in Sachen Politik mehr auf, als dass man Geld in Dinge steckt, die keinen Wert für die Gesellschaft haben. Doch vielleicht bin nur ich es, der ihn nicht sehen kann. Reden wir über Denkmalschutz, Millionenbeträge und Geschmack.

    Der Chemnitzer Porphyr, oder genauer gesagt Porphyrtuff, ist ein Vulkanit. Also ein durch Vulkanaktivität und folgender, sehr schneller Abkühlung entstandener Stein. In Chemnitz fand man ihn vor allem auf dem Beutenberg im Zeisigwald. Nun ist so ein Stein ja nützlich. Man macht aus ihm Grundmauer, Pflastersteine, Gehwegplatten und auch dekorative Objekte oder sogar Kunst.

    Im Bauboom des späten 19. bis Mitte des 20. Jahrunderts war es gut, dass der Stein direkt da in dem Berg so herum lag. So fand er schnell Verwendung in allerlei städtischer Architektur. Nur nicht in der Architektur, die schön sein sollte. Warum? Weil er kein besonders hübscher Stein war. Der Chemnitzer Porphyrtuff ist fleckig und hat ein Farbsprektrum von Beige, Rosa, Braun und Grau. Er erinnert fast schon an kranke Haut.

    Chemnitzer Porphyrtuff – Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von Naturstein Online

    Selbst der Chemnitzer Designer und Künstler, welcher maßgeblich die städtische Architektur und Technik der DDR prägte, Karl Clauss Dietel, färbte den Beton, welcher die Chemnitzer Stadthalle, das Terminal 3 und inzwischen auch das Carlowitz-Congress-Center ziert, nicht etwa in den Farben des Chemnitzer Porphyrtuffs, sondern lieber in den Farben des elegant gemusterten, rot-braunen Rochlitzer Porphyrtuffs. Den findet man auch in vielen Kunst- und Kulturdenkmälern der Stadt.

    Rochlitzer Porphyrplatten in Ankermontage – Lysippos CC BY-SA 3.0

    Der Chemnitzer Porphyr fristet also ein Dasein als Fußabtreter im wahrsten Sinne des Wortes. Als Zweckstein. Als notwendiger Baustoff der in rauen Mengen verfügbar war, bis Beton seinen großen Durchbruch hatte. Wie viel ist uns die Industrie um diesen Stein also für die Zukunft wert? Heute sind Natursteine vor allem verbunden mit zweifelhaften und zu kontrollierenden Lieferketten, was vermutlich auch daran liegt, weil der heimische Stein nicht mehr billiger und in Massen verfügbar ist. Der sogenannte Investorenbau ist heute Beton mit verputzter Fassade.

    Kommen wir zum Kern der Überlegung. In Chemnitz gibt es wenig bis gar kein Denkmal aus oder für den Chemnitzer Porphyr. Eines der wenigen sind die schwer sanierungsbedürftigen Teufelbrücken. Sie erzählen aber keine Geschichte. Sie sind einfach da. Als mysteriöses und auch bei jungen Menschen beliebtes Rotten Place, also als verrotteter Ort. Würde man nun einen für die Sanierung notwendigen 6 bis 7 stelligen Betrag in dieses Denkmal investieren – und ja, so viel würde es kosten – was wäre da für den Chemnitzer Porphyrtuff oder die Industriegeschichte gewonnen?

    Teufelsbrücken – Lord van Tasm CC BY-SA 3.0

    Einerseits wären die Teufelsbrücken nicht mehr so charmant verrottet. Und sie sind definitiv ein Hingucker mit high instagramability. Frei zugängliche Orte wie Diese sind selten. Auch der Wald als Ausflugsziel gewinnt natürlich Attraktivität.

    Andererseits wäre das Denkmal wohl so lange gesichert, bis die Wurzeln des Zeisigwaldes wieder die Steine aus dem porösen Mauerwerk heraus drücken. Und am Ende sind die Brücken ja eher ein Zeugnis als ein Denkmal. Sie sind einfach da, weil sie für den Abtransport des Gesteins als Provisorium notwendig waren.

    In dieser laufenden Haushaltsdebatte wäre dieser notwendige, finanzielle Beitrag Gold wert, doch er steht nicht zur Verfügung. Landesmittel für Denkmalpflege sind zwar im weitesten Sinne auch Steuergeld, aber wir können es eh nicht anders vor Ort einsetzen. Also zerbreche ich mir hier sinnlos den Kopf? Vielleicht ist dieses Denkmal für die Industrie zum Abbau des Underdogs der Baustoffe, von diesem Chemnitz unter den Gesteinen, das noch nicht einmal die Chemnitzer*innen mochten, zu Recht zum schützenswerten Kulturobjekt erhoben?


  • 2023 – Ein zusammenfassender Meinungsbeitrag

    2023 – Ein zusammenfassender Meinungsbeitrag

    Ich hab immer mehr das Gefühl, dass es wichtiger wird, Menschen in Konversationen Grenzen aufzuzeigen, toxische Diskussionen zu beenden und die Zeit und das wenige an Energie, welche nach 2020/21/22 vielleicht noch verblieben ist, sinnvoll einzusetzen. Aus diesem Grund folgt jetzt ein Meinungsbeitrag zur klaren Abgrenzung über Themen, die ich mir dieses Jahr einfach nicht mehr infrage stellen lasse. (Stand 05.02.2023)

    • Atomkraftwerke werden zum Glück bald abgeschaltet, jede weitere Diskussion ist einfach nur dumm und kostet wertvolle Zeit
    • tierleidfreie Ernährung ist die Zukunft
    • trans Frauen sind Frauen
    • trans Männer sind Männer
    • es gibt vermutlich so viele Geschlechter wie es Menschen gibt
    • Gendern bringt Gleichberechtigung
    • SUVs gehören verboten
    • Neue Straßen machen nur neuen Verkehr
    • ein Tempolimit gehört eingeführt, auch in Innenstädten
    • Öffentlicher Nahverkehr sollte keine Zusatzkosten verursachen
    • ein bedingungsloses Grundeinkommen sollte kommen
    • eine Maskenpflicht sollte vor allem in mäßig belüfteten Innenräumen und Gesundheitseinrichtungen bleiben
    • Wer Erkältungssymptome hat, sollte weiterhin nicht ungetestet auf Arbeit oder in die Schule gehen
    • die Ukraine hat das uneingeschränkte Recht selbst zu bestimmen über welche Territorien sie wann und wie verhandeln möchte und verdient bis zu diesem Zeitpunkt, sollte er denn je kommen, uneingeschränkte Solidarität und Unterstützung, inkl. Waffenlieferungen
    • wir müssen ein Einwanderungsland werden und das erreichen wir nicht nur durch Arbeitsmarktinstrumente, sondern wir müssen uns auch kulturell öffnen und neuen Umgang pflegen
    • Holz zu verbrennen gefährdet die Gesundheit der Nachbarn und bläst CO2 in die Luft, welches erst in Jahrzehnten (die wir nicht haben) wieder eingefangen werden kann
    • Müll sollte zuvorderst stofflich für seine Ressourcen verwertet werden
    • Wahlrecht ab 14 bei allen Wahlen sollte kommen, allein schon um unsere überalterte Gesellschaft auszugleichen
    • Infrastruktur der Daseinsfürsorge gehört in öffentliche Hand
    • Feuerwerk sollte nicht mehr in die Hände von besoffenen Idioten gelangen können
    • Wasserstoff muss prioritär für Industrie und Transport da sein, nicht für private PKW
    • Die Kulturhauptstadt 2025 ist die letzte Chance, diese Stadt in einen weltoffenen und für alle Menschen lebenswerten Ort zu transformieren und damit dem Schrumpfen nachhaltig entgegen zu wirken
    • „Klimakleber“ sind nicht peinlich
    • Michael Kretschmer führt Sachsen in eine schwarz-blaue Regierung
    • Ein bunt angemalter Dreckskohleschlot sollte kein Wahrzeichen sein
    • i really don’t love „I ❤️ C“

  • 1312, Zufall oder Chiffre?

    1312, Zufall oder Chiffre?

    Vor einiger Zeit hat ein Chemnitzer Neonazi sich beschwert, weil auf meinem Tablet der Sticker „1312 was a leap year“ klebt. Das führte sogar dazu, dass sich eine Person aus der Stadtverwaltung um eine offizielle Stellungnahme bemühen musste. Sowieso finde ich es spannend, wenn Menschen sich über solche Symbolik aufregen. Und meistens sagt es mehr über sie, als über mich aus.

    Sternzeit: Juli 2020, hier folgt die Stellungnahme:

    Liebe Person XXX,
    
    folgend finden Sie meine Stellungnahme zu dem einen Sticker auf dem Tastaturcover meines privaten Tablets.
    
    Der Sticker ist eine Meinungsäußerung, die im Rahmen einer ganzheitlichen Utopie zu verstehen ist. Ich bekam ihn beim Chaos Communication Congress 2019, einem Treffen von über 10.000 Hackern, Makern, digitalaffinen und durchaus gesellschafts- und staatskritischen Menschen, die sich traditionell nach Weihnachten diese Utopie in großen Kongresshallen realisieren. Dort hat die Zahlen- und Buchstabenkombination mehrere Ebenen. Der Sticker weist auch sichtbar das Design des letztjährigen Kongresses auf.
    
    Einerseits bezieht sich der Sticker auf die Herstellung von Sicherheit und Ordnung in unserer Gesellschaft. Da hat man das Engelsystem gewählt. Auf diesem Kongress bewegt man sich tagelang in einem Umfeld von Menschen, bei der sich jede Person für die Sicherheit anmelden und dafür arbeiten kann. Dabei ist diese Position keine, die trotz der oftmals antiautoritären Klientel in irgendeiner Form Ablehnung oder Protest entgegen schlägt. Hunderte Menschen reißen sich jedes Jahr auch um solche Dienste im Rahmen des Engelsystems. Dieses Konzept ist überraschend effektiv und schafft ein Klima des offenen Umgangs, Respekts und der Akzeptanz. Nicht selten habe ich dort auch den Spruch "All Colours are Beautiful" vernommen, als Ausdruck genau dieses Klimas. Man arbeitet also aktiv an der Umdeutung der Buchstabenkombination.
    
    Gleichzeitig arbeiten die Menschen im Chaos Computer Club vor Ort mit dem Staat an der Verbesserung der Gesellschaft, ob es durch Interaktion und Wissenstransfer mit Ministerien, Bildungsarbeit in Hackerspaces oder durch Projekte an Schulen oder dem Aufbauen von Druck ist, damit wir in Deutschland solche ausgefeilten und vom Datenschutz und auch international gelobten Lösungen wie die Corona Warn App bekommen.
    
    Man testet und erprobt neue technische Möglichkeiten, setzt sich für den Schutz der Grundrechte und des Datenschutzes ein und versucht die Wege des Zusammenlebens in der digitalisierten Welt kritisch zu beleuchten und zu begleiten. Im Rahmen dessen hat man auch Spaß, bedient sich etablierter und neuer politischer Parolen und will auch provozieren um genau diese Denkprozesse anzustoßen. Im Zuge dessen entstand wohl auch der Sticker "1312 was a leap year", was so viel heißt wie "1312 war ein Schaltjahr", eine verspielte und auf Verwirrung ausgerichtete Version einer polizeikritischen Parole.
    
    Als Stadtrat, Demokrat und auch als Einzelperson bewege ich mich immer auf dem Boden des Rechtsstaates und habe meine eigene politische Meinung zur Position der Polizei in der Gesellschaft. Ich fordere beispielsweise die eindeutige Kennzeichnungspflicht und halte es, auch im Hinblick auf die Geschehnisse in den USA, für unabdingbar, das Konstrukt Polizei auch kritisch zu betrachten. Jemandem die Verantwortung für die eigene Sicherheit zu übertragen benötigt immerhin eine Vertrauensbasis und da es sich auch nur um Menschen handelt, auch eine gute Fehlerkultur.
    
    Weltweit haben die Ereignisse in den USA inzwischen zu begründeten Protesten und neuer Aufarbeitung von Jahrhunderten der Geschichte in Sachen Rassismus und Gleichstellung geführt sowie auch zu einer Neubewertung der Finanzierung öffentlicher Institutionen. Aber auch die Geschehnisse in Deutschland um Vereinigungen wie Uniter und Nordkreuz wecken in mir große Sorge. Die Ausbildung und der Umgang innerhalb der Polizei mit Demokratie-zersetzenden und umstürzlerischen Tendenzen sollten daher meines Erachtens genau beleuchtet werden. Die Ereignisse um das #Fahrradgate sind ein weiteres Beispiel, welches das Vertrauen erschüttert.
    
    Gleichzeitig schere ich nicht alle Polizist*innen über einen Kamm. Ich respektiere die Polizei als Institution und sehe die Arbeit jeder einzelnen Person in der Polizei als begründet an und als Folge der demokratischen Aushandlung unserer Regeln des Zusammenlebens. Den Sticker empfinde ich nichtsdestotrotz als eine gerechtfertigte Art der politischen Meinungsäußerung, die keinen Regeln in unserer Gesellschaft oder den Haus- oder Geschäftsordnungen des Stadtrates widerspricht.

    Jetzt könnt ihr entscheiden ob ihr es für valide haltet, solche Begriffe und Abkürzungen zu nutzen. Was ich nicht geschrieben habe ist, dass ich auch vielfältige persönliche Erfahrungen mit der sächsischen Polizei gemacht habe, nämlich als Instrument der Repression gegen Demokrat*innen, bei der Konstruktion von Fällen gegen unbescholtene Bürger*innen oder bei ausbleibender bis schlechter Ermittlungsarbeit. Außerdem empfinde ich die dauernde Aufrüstung der Beamt*innen als eine eskalative Abwärtsspirale. Nichtsdestotrotz ist 1312 oder ACAB keine politische Position die mich definiert. Und wer meine politische Arbeit kennt weiß, dass ich immer für mehr Menschen im Einsatz für Sicherheit und Ordnung bin als für Technik, wie etwa Videokameras.

    Einzige Ausnahme dieser persönlichen Erfahrungen war die Arbeit der Polizeiobermeisterin, die den Fall meines entwendeten Fahrrads (Fall von besonders schwerem Diebstahl) untersuchte. Da hätte zwar auch die Kommunikation noch besser laufen können, und der Fall ist nach einem dreiviertel Jahr noch nicht abgeschlossen, aber zumindest war der Umgang freundlich, offen, nicht vorverurteilend und die Beweisaufnahme gründlich. Vielleicht braucht es auch einfach mehr Frauen in der Polizei? Wer weiß. Auf jeden Fall sollte das Kanzlerinnenamt in Frauenhand bleiben ;)


  • Bereit.

    Bereit.

    Ich habe mich entschieden und ich bin bereit. Ich trete wieder einer Partei bei. Vor inzwischen 2 Jahren habe ich bereits einmal einen Schritt verargumentiert, nämlich meinen Beitritt zur Fraktionsgemeinschaft BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

    Sie sind meines Erachtens energisch dabei, die Diskussionen weg von Angst und Hass in Richtung Verständigung und Vielfalt und der drängenden Herausforderungen unserer Zukunft zu lenken. Allem voran geht es da um den Klimawandel und auch das Aufwerfen von Fragen unseres zukünftigen Zusammenlebens in Sachen Mobilität, Konsum und sozialer Absicherung.

    Blogartikel Chemnitz für Alle

    Damals betrachtete ich das vor allem aus dieser, aber auch aus einer praktischen Perspektive. In der Fraktionsgemeinschaft konnte ich meine Arbeit ungehindert fortsetzen, sie eher sogar vertiefen und besser machen als vorher. Im Gegensatz zu meiner letzten Amtszeit sitze ich in Aufsichtsräten, beschließenden Ausschüssen und bekomme auch Verantwortung von meinen Fraktionskolleg*innen übertragen.

    Ich fühle mich aufgehoben

    Dazu habe ich inzwischen gemerkt, dass es auch menschlich gut klappt. Ich habe großes Vertrauen aufbauen können und merke immer wieder, dass man aus den Reihen der namensgebenden Partei den Respekt erntet, den man selbst gibt. Da gibt es keine für mich unüberwindbaren, politischen Fronten bis in die unterste Ebene, welche die Zusammenarbeit für die gemeinsamen Ziele behindern. Und was mir auch sehr wichtig ist: Es werden grundsätzliche Dinge wie die liberale Demokratie nicht in Zweifel gezogen.

    Natürlich habe ich auch Bauchschmerzen mit gewissen Dingen, wie dem Beschluss zu den NSU-Akten in Hessen. Aber man tritt ja nicht einer Partei bei weil sie 100% vertreten was man will, denn das gibt es sowieso nicht, sondern auch um Mitarbeit anzubieten und vielleicht selbst auch Einfluss zu nehmen und mitzuwirken. Also habe ich mich entschieden, dass ich den Grünen beitreten will. Übrigens ist das bisher erst meine zweite Partei, anders als meine Umtriebigkeit vielleicht vermuten lässt.

    Gerade jetzt?

    Die Bundestagswahl hat natürlich auch einen gewaltigen Einfluss auf meine Entscheidung. Die Klimakatastrophe ist da und die Zeit für den notwendigen, sozial-ökologischen Umbau verrinnt. Um zwischen 2032 und 2035 klimaneutral zu werden sind gewaltige Kraftanstrengungen notwendig. Bei einer weiteren Kleinpartei würde sich meine Zeit für mich da verschwendet anfühlen und am Ende weiß ich genau was ich NICHT will.

    Da haben wir einen Kanzlerkandidaten der Union, welcher bereits in seinem Amt als Ministerpräsident versagt. Der eine gewaltige Historie an Betrug, Lügen, Unfähigkeit und Korruption wegzugrinsen versucht. Wir haben einen Kanzlerkandidaten der SPD, welcher Brechmittel für ein menschenrechtlich einwandfreies Mittel hält und versuchte, zu den G20-Protesten Journalisten als Denunzianten darzustellen. Von Wirecard und CumEx will ich mal gar nicht erst anfangen. Im besten Falle ging da dem amtierenden Finanzminister viel Steuergeld flöten.

    Nicht zuletzt würde das Triumphieren von einem der Beiden wohl auch ein trauriges Licht auf den Fortschritt unserer Gesellschaft in Sachen Gleichberechtigung werfen. Selten konnte man Misogynie und fadenscheinige Desinformation so gut bei der Arbeit beobachten wie in den Gegenkampagnen zu den Grünen. Annalena Charlotte Alma Bearbock ist eine starke Persönlichkeit und eine die das wichtigste Amt im Land tragen kann, davon bin ich überzeugt. Und seit dem Auftauchen der Plakatkampagne mit den verwelkten Blumen hab ich den Drang, das auch in die Welt zu tragen und bekräftigen zu wollen.

    Für mich ist Sie, vor allem unter der bereits genannten Auswahl, mit Abstand die beste Wahl für die Nachfolge der amtierenden Kanzlerin. Sie hat sich bisher nur einen echten, wahltaktischen Fehler geleistet: Nicht auch ein paar Springer-Schreiberlinge in der eigenen Tasche zu haben. Dass sie davon abgesehen hat, würde ich ihr allerdings auch nicht vorwerfen.

    Bereit. für Inhalte und eine verantwortungsvolle Regierung

    Aber genug von diesen Diskussionen auf Basis von Persönlichkeiten. Woche für Woche legen die Grünen neue inhaltliche Vorschläge vor, wie etwa die Bildungsoffensive oder das Klimaschutzsofortprogramm, die in der öffentlichen Wahrnehmung IMHO zu wenig Resonanz finden. Sie sind tatsächlich die einzige Partei die das tut und das auch noch mit Ankündigung. Als Jemand der einst in einer Kleinpartei für den politischen Wandel gestritten hat und erst in Offensive und später in Abwehr „Themen statt Köpfe“ forderte, ist dies am nächsten an einem für mich idealen Wahlkampf und Auftritt. Die Grünen sind in der jüngsten Zeit auch enorm gewachsen, mit und an anderen gesellschaftlichen Bewegungen, mit und am technologischen Fortschritt, mit und durch Verantwortung.

    Eigentlich wollte ich noch ein wenig warten und überlegen, doch jetzt kam noch Afghanistan dazu, eine blutige Staatsübernahme durch die Taliban, welche die Grünen mit einem Antrag im Juni bereits antizipiert hatten. In diesem Antrag forderten sie eine großzügige Aufnahme afghanischer Ortskräfte, die für deutsche Behörden und Organisationen arbeiten oder gearbeitet haben. Was sich stattdessen abspielt ist Verantwortlichkeitsgerangel, Fingerzeigen und Untätigkeit, die Menschenleben kosten wird, ähnlich wie bei der kürzlichen Flutkatastrophe.

    Um es mal etwas zusammenzufassen: Der Parteibeitritt zu BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stellt für mich einen neuen Weg dar, politisch für einen Fortbestand der Menschheit, sozial verträglichen Staatsumbau und die Menschenwürde respektierendes und verantwortungsvolles Regierungshandeln zu streiten. Auch viele liebe Menschen in meinem Umfeld, denen kürzlich ihre Menschenwürde von der Bundesregierung verweigert wurde, hab ich da im Hinterkopf. Eventuell schafft man es auch dabei den Glauben in die Demokratie und das politische System zu verbessern. Und Spaß macht es ja vielleicht auch … ACAB for Kanzlerin! ;)


  • Meine Ideen für die Entnazifizierung des CFC

    Vorbemerkung: Ich werde versuchen den Artikel so zu strukturieren, dass jede Einzelmaßnahme, ihr Ziel und ihre Wirkung nachvollziehbar sind. Doch wirksam werden sie wohl nur wenn man einen Großteil umsetzt. Einzelne Maßnahmen werden den Verein nicht mehr retten, und Rettung bedarf er noch immer, wie die kürzlichen Ereignisse gezeigt haben.

    Und noch etwas zu meinem Verhältnis zum Verein: Ich habe Einblicke in den Verein die ein einzelnes Mitglied nicht hat, aber auch Einblicke in den Verein, wo mir das einzelne Mitglied sicher voraus ist. Dazu kommt der Blick von Außen. Ich erhebe also keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder kann garantieren, dass ich nicht irgendwelche Aktivitäten übersehen hab.

    Dazu möchte ich erwähnen dass ich mir für die Stadt einen erfolgreichen Fußballklub wünsche. Ich sehe die Zukunft des Vereins aber nur als gesichert an, wenn er den Wandel schafft und somit wieder mehr Familien und neue wie alte Sponsoren anlocken kann, die nicht das rechte Auge zukneifen. Sonst ist und bleibt unsere Stadt wohl auch auf lange Sicht eine Basketballstadt …

    Maßnahme 1: Ankündigen von Maßnahmen

    Alles geht los an einem klar definierten Startpunkt, ab dem rigoros vorgegangen wird und an dem man sich selbst messen lassen will. Nur dann zeigen Strukturen auch Verantwortung, wenn sie sich einem Urteil stellen und dafür sind Startpunkte sehr wichtig. Jetzt könnte man behaupten „Aber mit dem Leitbildprozess ging das doch schon los!“, doch ich würde das bisherige, in meinen Augen zaghafte Handeln erst einmal nur auf die Erneuerung der Strukturen von Innen beziehen. Die gefestigten Strukturen des Vereins haben sich vorgenommen zu wandeln und ihre Öffentlichkeitsarbeit darauf abzustimmen. Guter Anfang, aber offensichtlich nicht genug.

    Der große Brocken wurde noch nicht in Angriff genommen. Jetzt sind die Fans an der Reihe, und zwar die organisierten und unorganisierten. Man könnte beispielsweise das große „Tradition stirbt nie!“ an der Südkurve überpinseln, da man sich bewusst ist, dass in den nächsten Jahren der Leitspruch des Vereins eher lauten muss „CFC – Schädliche Traditionen überwinden.“

    Der Aufschrei wird groß, jedoch aushaltbar. Und wichtig ist dabei eben auch, dass man starken Willen zeigt und dabei von Politik, Gesellschaft, Verwaltung, Wirtschaft und auch anderen Vereinen unterstützt wird.

    Maßnahme 2: Auflösen der Fanclubs

    Das wird schmerzhaft, denn hier tötet man wirklich Tradition, und wenn es nur auf dem Papier ist. Doch anders kommt man vielleicht nicht mehr aufs weiße Blatt Papier und zu neuen Bedingungen. Der Verein braucht die Fanclubs als verlängerten Arm, als Selbstreinigungskraft. Und das geht am besten wenn man diese registriert und nur unter folgenden Bedingungen ins Stadion lässt:

    • Sie kommen nur mit vollständiger Namensliste rein
    • Sie verpflichten sich, Verfehlungen zu melden
    • Sie verpflichten sich, 50% der geschmückten Zaunsfläche auch bei Auswärtsspielen für Botschaften von Weltoffenheit und Toleranz zu nutzen

    Wie sollen die dazu kommen? Ganz einfach: Wenn nur ein Mitglied ihres Fanclubs über die Strenge schlägt, bekommt der gesamte Club und die Einzelpersonen Hausverbot für die gesamte Saison. Nicht nur Stadionverbot, sondern kein Recht ein Grundstück zu betreten, auf dem der CFC das Hausrecht inne hat. Das betrifft also auch Jugendspiele, Feste und andere Zusammenkünfte. Dazu wird der gesamte Fanclub öffentlich geschasst. Das Ganze sollte man sogar auf Auswärtsspiele ausweiten, doch dazu später mehr. Bei der Regel sollte man sich auch gewiss sein, dass 3 Strikes zu viel wären. Hier muss möglichst Null-Toleranz gegenüber Intoleranz herrschen.

    Natürlich werden sich auch viele Leute ohne Fanclub und nur lose organisiert ins Stadion bewegen. Aus dem Grund müssen die Fanclubs ja zum verlängerten Arm des Vereins werden, dort mit ein Auge offen halten. „Wir halten unsere Tribüne sauber!“ wäre da wohl ein passender Spruch. Und dazu sollte auch gelten: Kein Fanclub? Kein Banner!

    Maßnahme 3: Die Gestaltung und das Auftreten im Stadion sollte Weltoffenheit und Toleranz widerspiegeln

    Es muss ja nicht gleich eine ganze Tribüne in Regenbogenfarben sein, doch 50% der Breite mit positiven, menschenfreundlichen Botschaften zu schmücken, sollte doch nicht zu viel verlangt sein. Diese Quote schafft dazu zweierlei, denn nicht nur die Selbstreinigung des CFC wird gefördert, sondern auch das Außenbild. So kann man mit Fug und Recht behaupten, dass mindestens 50% des Stadions für andere Werte einstehen als eine Nazi-Minderheit. Das ist natürlich etwas getrickst, doch sei es drum. Die Sponsoren wird es wohl auch freuen. Und Familien und Menschen die Angst vor einem rechten Mob haben, sammeln sich doch lieber in einem Block hinter oder vor einem Regenbogen.

    Dazu sollten passende Choreografien und klare Bekenntnisse im Stadion an der Tagesordnung sein. Als Beispiel kann man hier Jena nennen. Dort hat man ebenfalls eine Entnazifizierung vollzogen. Auf Gesänge aus den Rängen des gegnerischen Vereins „Juden-Jena! Juden-Jena!“ spannte man einfach über den Großteil des Blockes eine große Israel-Flagge als klares Zeichen gegen Antisemitismus. Sicher blieb das nicht ohne Anti-Zionistischen Backlash, doch besser so in der Presse und mit Selbstachtung im Fanblock als solches Verhalten zu tolerieren.

    Maßnahme 4: Angemessene Ehrung der guten Leute

    Wer sich offen gegen die Nazis stellt, jedes Spiel wieder ein Banner mitbringt, welches ihnen widerspricht oder sie einfach nachm großen Bierdurst aus voller Kehle anbrüllt, wenn sie wagen so etwas wie Affenlaute von sich zu geben, hat eine Auszeichnung verdient. Dafür kann man 5 Minuten vor dem Spiel reservieren, das kann man auf Veranstaltungen außerhalb des Stadions machen. Aber man muss signalisieren, dass man diese Personen hegt, pflegt und schützt, wenn es hart auf hart kommt. Sie müssen stolz in der Öffentlichkeit ihr Gesicht zeigen können, und die Vereinsspitzen und Spieler ihnen auch einmal etwas Platz vor der Pressekamera einräumen, wenn sie gewillt sind das zu tun.

    Maßnahme 5: Wie man diese Personen hegt, pflegt und richtig schützt

    Security und der CFC sind so ein Thema. Selbst nach dem Haller-Desaster 2019 stehen noch immer die Mitarbeiter seiner Firmen, die teilweise sogar den gleichen Nachnamen tragen, an den Stadiontoren. Das muss aufhören. Die Security gehört noch besser durchleuchtet und ausgesiebt. Im Zweifel muss sich noch eine CFC Stadionsicherheits GmbH gründen, damit der Verein dort die Verantwortung wirklich übernehmen kann und nicht alles auf Unterauftragnehmer vom Unterauftragnehmer und ausbleibende Warnmeldungen vom (schlecht arbeitenden) Verfassungsschutz abschiebt. Wenn ich die Pappenheimer kenne, kennt der Verein sie auch. Hier wird definitiv ein Auge zugedrückt.

    Dazu hatten wir kürzlich eine Fanfeier zum Sachsenpokalspiel. Die Fans hielten sich durch Corona-bedingtes Geisterspiel auf dem Gelände auf und gröhlten von dort aus mit. Machten eine unmögliche Atmosphäre für Anwohnende und Menschen die pandemiebedingt vorsichtig unterwegs waren. Und was macht der Verein? Er honorierte das Zusammenrotten und Feiern noch mit seiner Anwesenheit und gemeinsamem Singen und Tanzen nach dem Spiel. Idioten honoriert man nicht und heizt sie auch nicht noch an, wenn sie auf dem eigenen Gelände jeden gesunden Menschenverstand vermissen lassen.

    Die Sicherheitspartnerschaft mit Ordnungsamt und Polizei spielt dabei auch eine Rolle. Der CFC darf sich nicht zu fein sein zu sagen: „Da stehen Idioten, welche die geltenden Regeln unseres Zusammenlebens missachten, schafft die da weg.“ Und das gilt nicht nur, wenn gerade Pandemie ist und man Hausrecht hat.

    Maßnahme 6: Selbstorganisation der Anfahrt zu Auswärtsspielen

    Das mit den 50% positiver Werbung am Zaun und nem guten Außenbild wird immer wieder bei einem Auswärtsspiel konterkariert? Natürlich suchen sich die Nazis Räume, in denen die harte Hand nicht durchgreifen kann. Das heißt man muss dort mehr organisieren. Am besten man besetzt alle Gästekontingente mit eigenen Fanclubs (die man nach Maßnahme 2 ja hoffentlich auf der eigenen Seite hat) oder organisiert die Anreisen selbst. Außerdem sollte man mit dem Gastgeber sprechen, was man gemeinsam tun kann, damit es nicht zum neuen Desaster kommt oder um über die Grenzen der Sportvereinfans hinweg ein Zeichen zu setzen.

    Wenn der CFC an jedem Ort, wo er auftritt, eine positive Botschaft mitbringt, entfaltet das auch eine Wirkung. Genau das hat man übrigens in Most auch probiert. Dort wurden Spenden an die Opfer des Tornados übergeben. Wenn die Ultras und der Fanszene e.V. dort allerdings gute Miene machen und dann über ihrem Banner homophobe und transphobe Sprüche im Stadion tolerieren, macht das jedes gute Ansinnen kaputt.

    Maßnahme 7: Schutzräume konsequent aufdecken, veröffentlichen, abstrafen

    Wir hatten vorhin schon die Fanclubs, die bei Fehlverhalten eins auf den Deckel kriegen. Das gleiche muss jedoch auch für die Orte gelten, an denen sich die Nazis versammeln. Das heißt die Bars, Kneipen, Clubs und Händler, die diesen Menschen ein Obdach bieten, müssen vom CFC gefunden, veröffentlicht und als unvereinbar mit der Vereinsarbeit und mit dem Verein gebrandmarkt werden.

    Das betrifft auch jede Gelegenheit bei der Jemand behauptet, dass man etwas für den Verein tut, etwas organisiert oder sich mit dem Verein solidarisiert. Wenn sich jemand mit dem CFC assoziiert, gehört diese Person und Institution durchleuchtet und eine offizielle Erlaubnis eingeholt. Der Verein muss wissen und unter Kontrolle haben, wenn er für Anliegen von Dritten genutzt wird.

    Maßnahme 8: Rat für sportliche Fairness

    Das betrachte ich eher als optional, da ich es für schwierig halte dies in einem Verein umzusetzen, der schon mit einzelnen Fanbeauftragten immer wieder Probleme hat. Aber ein Rat im Verein, welcher die Sicherstellung und Nachjustierung dieser Maßnahmen auch über die Amtszeit des Vorstandes hinweg überwacht und aus Fachpersonal aus Sozialarbeit, Gleichstellungsarbeit, Demokratiearbeit und Sport besteht, würde dem Ganzen sicherlich nicht schaden.


  • Antrag Admins Schulrechenzentrum

    Sehr geehrter Oberbürgermeister, werte Bürgermeister, liebe Stadträt*innen und Zuhörer*innen,

    Die Digitalisierung macht unser Leben und die Verwaltung sicher an manchen Stellen einfacher. Doch macht es das nicht in jedem Bereich. Denn es gibt da diese Menschen in den Maschinenräumen der Digitalisierung. Jene, welche die Infrastruktur konzipieren, bauen und ausrollen und warten und sich auch noch mit den Nutzer*innen herumschlagen.

    Genau das macht das städtische Schulrechenzentrum zusammen mit dem Medienpädagogischen Zentrum für unsere Schulen. Schulen, vor deren Türen im letzten Jahr LKW-Fuhren von Tablets und Notebooks abgeladen wurden. Die immer öfter mit WLAN und komplexeren Netzwerken ausgestattet sind, mehr digitale Dienste nutzen und auch im Homescooling, welches eventuell sogar dieses Jahr nochmal sehr spannend wird, auf digitale Plattformen angewiesen sind.

    Mit dem Digitalpakt hat man versucht viele Jahre des Versäumnisses bei der modernen Ausstattung von Schulen aufzuholen. Aber eben leider nur auf der Seite der Sachkosten. Was man nicht bedacht hat sind die Menschen, welche den ganzen Spaß in ihre Infrastruktur und in den Unterricht integrieren sollen. Nun hat Chemnitz mit dem Schulrechenzentrum, Medienpädagogischen Zentrum und einer sicheren, zentralen digitalen Schüler*innenverwaltung eine sehr gute, zentrale Basis geschaffen. Nur muss diese Basis eben auch mit den Anforderungen und Baustellen personell mithalten.

    Im letzten Jahr haben sie neben ihren eigentlichen Aufgaben noch ihr System mit dem LernSAX verknüpft, um Beschulung von Zuhause aus sicher zu stellen. Die Anforderungen des Landes waren da übrigens, dass die Schulen die Daten ihrer Schüler*innen selbst einfliegen. Nun hat aber nicht jede Chemnitzer Schule eine eigene IT-Administration, sondern 79 Schulen, und bald noch mehr teilen sich 9 Administrator*innen des Schulrechenzentrums. 

    So viel zur Begründung meines Antrages. Kurzum: Die Aufgaben wachsen in einem hohen Maße, unabhängig aber auch abhängig von Beschlüssen des Stadtrates und der Verwaltung, der Personalbestand aber nicht. Und da Chemnitz eine sehr kluge, aber auch sehr spezielle Lösung fährt, ist es fraglich ob jemals ein passendes Förderprogramm um die Ecke kommt. Lasst uns im Rahmen dieses Haushaltes bitte zum Auffangen dieser Mehrbelastung mit einem sehr moderaten Stellenaufwuchs beitragen.