Ach sein wir mal ehrlich, wer hat schon eine Zauberkugel? Ziemlich viele Zigeunerinnen vielleicht, aber mir hat man das zumindest noch nicht nachgesagt. In letzter Zeit liege ich mit meinen Prognosen aber irgendwie goldrichtig.
Kaum setze ich eine Meinung in die Welt, schon kommt einen Tag später ein berühmter Microsoft Gamestudio Chefentwickler von der Abteilung Europa oder ein Marktforschungsinstitut und bestätigt mich. Ersterer ist im übrigen Peter Molyneux, wie gesagt, kein Unbekannter in der Welt der Spieleentwicklung und für seine künstlerische Ader bekannt. Er selbst ist ja total verliebt in Microsofts neusten großen Coup: Project Natal. Es ist eine Kombination aus Sprachsteuerung über ein empfindliches Mikrofon, zwei Kameras und einem Laser zur Entfernungsberechnung/Perspektive und eines eigenen Prozessors um die Daten nicht von der Konsole berechnen zu lassen. Diese Kombination eröffnet ein neues Spielerlerlebnis, Augmented Reality genannt.
In erster Linie sind wir damit in Grundzügen auch schon aus Eyetoy vertraut. Der Spieler beeinflusst anhand seiner Bewegungen das Geschehen auf dem Bildschirm. Natal treibt diesen Gedanken weiter und lässt den Bildschirm realistisch mit dem Spieler interagieren. Die Augen des Gegners folgen einem im Raum während man sich mit ihm in Worten duelliert bis es zum gut choreographierten Kampf kommt. Alles natürlich in State-of-the-Art Grafik und mit Mimik-Erkennung. Der Peter hat dieses Konzept in einer Art High-Tech-Tamagotchi genutzt. Er nennt ihn zwar Milo und ich schätze das man ihn wohl nicht füttern muss aber an sonsten ist das Konzept das gleiche.
Milo ist ein Schuljunge von vielleicht 10 bis 12 Jahren, vielleicht wächst er auch im Laufe des Spiels, so viel war in den bisherigen Videoschnipseln leider nicht zu erkennen. Man unterhält sich mit ihm über seinen Tag, über den eigenen Tag, er liest und zeigt Emotionen passend zu den Ereignissen, man verbringt mit ihm ein wenig Zeit im Garten, am See, macht kleine Spiele mit ihm. Er nimmt Informationen auf, auch in Bildform, man kann ihn maßregeln und irgendwie dadurch auch erziehen. Sicher ist er kein Füller von 1000 Spielstunden, vielleicht für kinderlose Paare und Pädophile, aber er zeigt unter anderem wohin sich das Wohnzimmer entwickelt. Der psychische Aspekt ist dabei auch sehr interessant. Die Dame die Milo vorführte Griff automatisch nach einem Ball den Milo ihr zuwarf.
Ein anderer wichtiger Ansatz ist das Social Networking und die Kommunikation. Diese ist laut dem Herrn Molyneux die Rettung des PCs als Spieleplattform da man dort statt als Avatare als echte Menschen spielerisch interagieren kann. Diese Ansicht teile ich nicht ganz, vor allem weil das Social Networking(für Neulinge: Facebook, Twitter, Myspace, Die VZ’s usw.) schon lange seinen Weg auf so ziemlich alle elektronischen Geräte mit Unterhaltungswert gefunden hat. Sprich könnte man damit Spiele auf dem iPhone verwirklichen (später dazu mehr), auch ist die Xbox mit Natal auch für Video-basierende Spiele und Kommunikation in dem Rahmen geeignet. Es wurden auch schon Präsentationen gezeigt wo man mit Natal – Frauen aufgehorcht – einen virtuellen Kleiderschrank, online, mit seinem Profil veröffentlichen und mit ihm experimentieren kann. Alles während man mit der besten Freundin Video-chattet. Stichwort: „Was zieh ich heut Abend bloß an?“.
Zusammengefasst verbannt Natal den Controller aus der Wohnstube und bringt den Spieler tiefer ins Geschehen. Im Grunde löblich und zukunftsweisend. Die Umsetzung bekommt von mir eine Bewertung der Erwartungshaltung in Form einer Schulnote, das wäre eine 2-
Das hat ganz einfache Gründe:
1. ist die Idee nicht grundsätzlich neu,
2. nutzt nicht jeder, und vor allem nicht jeder gern, die Social Networking Features von Xbox Live,
3. Wird ein neues Spielsystem immer nur mit der Software erfolgreich, dank Alleinstellungsmerkmal von der Xbox und des wachsenden Erfolges der PS3 werden die Entwickler aber Vorsicht walten lassen,
4. plant Micosoft bereits an Natal II, was wohl bedeutet das Microsofts Vertrauen in die technische Reife von Natal recht gering ist.
Was bleibt ist das sichere Wissen das die Spielebranche in die Richtung weiter gehen wird, in die Augmented Reality. Aber vielleicht wird das doch mal anders kommen als man es bisher denkt. Vielleicht kommen die Virtual Reality Brillen wieder oder es kommen die Star Trek Holodecks auf uns zu.
Ein Ausblick in Sonys Zukunft zeigt etwas Überraschendes. Scheinbar bleibt Sony seinem Weg treu und kopiert alles was nur irgend geht um auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Einerseits sieht man die Bewegungscontroller, die sehr ähnlich funktionieren wie jene der Wii, andererseits gehört zum Paket auch eine Kamera, um zu zeigen das man Microsoft nicht hinterher hängt. Diese Kombi ist im Grunde aber nur eine Zusammenwürfelung von Technologien um den Anschluss zu behalten. Kein Problem, der Name Playstation reißt das schon weiter raus. Hat bis jetzt immer funktioniert und bedeutet auch jetzt nicht das aus oder schwere Zeiten für Sony. Damit bleibt die Playstation 3 vielleicht die goldene Mitte für Budgetbewusste. Statt Wii und Xbox oder PS3 kann man nun mit der PS3 quasi auch die Wii-Spieler locken. Schade das der Markt bis dahin unerreichbar gesättigt mit Wiis ist.
Diese Entwicklung bekommt von mir eine 3-
Sie wird die Spieler schon befriedigen, also was das Spielvergnügen angeht, aber Innovation und Zukunftsweisendes sucht man lieber woanders.
Nintedo … ja was kann man dazu sagen. Man darf vermuten das Nintendo wieder einen ähnlich genialen Wurf landet wie mit der Wii. Wahrscheinlich wird es darauf hinaus laufen das die Wii 2 ebenfalls mit Kameras arbeitet, die Controller genauer werden, die Spiele kreativer und das sie sich auf einen Schlag sogar als Ergänzung des HD-Mediacenters eignet. Wenn Nintendo dann noch ans Social Networking denkt haben sie wieder das Absolute KO-Produkt.
Das sind im Grunde nur Vermutungen, aber recht realistische und dem entsprechend sind meine Erwartungen auch hoch: 1-
Es fehlt zwar die große Innovation aber sowas hat Nintendo im Grunde kaum nötig. Leichte Updates haben ihnen schon immer schwer das Geld in die Kasse getrieben. Da braucht man nur das Dutzend Gameboys und Nintendo DS anzugucken.
Jetzt kommt die entscheidende Änderung der Spielwelt. Die Apps und im Vordergrund Markt-durchdringende Endgeräte wie das iPhone. Ich selbst habe keins und will auch keins, es erreicht aber jede Menge Käufergruppen und hat in den letzten Jahren tatsächlich 19% der vertriebenen Spielesoftware ausgemacht bzw. sich inzwischen bis zu diesem Marktanteil gekämpft. Es ist kein Wunder das Apple da auf einmal mitspielt. Bewegungssensoren, ein Touchscreen mit ansprechender Auflösung, die simplen aber oftmals genialen Spielideen und der Trendfaktor tun ihr Werk sehr erfolgreich. Ich sehe in der Richtung eine große Zukunft. Das mobile Spielen ist im Grunde gerade erst effektiv und innovativ auf dem Vormarsch und wird weniger als abgespeckte Version der Titel von großen Konsolen angesehen. Auch sehe ich da noch viel Spielraum. Die Technik wird immer besser und ausgereifter, im Sommer kommt das iPhone 4G, inzwischen werden schon Handys mit eingebauten Videoprojektoren entwickelt. Da kommt Großes auf uns zu.
Die Erwartungshaltung ist bei mir trotzdem nur auf dem Level einer 2, da sich kaum jeder mal ein iPhone zulegen wird oder die Markt-Durchdringung auch nur annähernd homogen wird. Einige wollen einfach nicht viel mehr als SMS schreiben und Telefonieren ( solche Steinzeitmenschen :P )
Zum PC sag ich jetzt mal nichts weiter, bei ihm bleibt im Grunde nicht viel Innovation außer die Ausweitung der Games in die Social Networks. Er ist als Spieleplattform schon lange auf die billigen Plätze verwiesen und bei ihm wird das wohl zu einer netten Zusatzfunktion verkommen, vor allem da langsame und edle Note- und Netbooks sowie die kleinen und leisen Wohnzimmer-PCs den Markt langsam weit mehr bestimmen als die großen Zockerkästen die man noch gut und gerne unter dem Schreibtisch stehen hat. Die wenigsten die sich heute noch einen starken Rechenknecht kaufen denken hauptsächlich ans Spielen. Videobearbeitung, Bildbearbeitung, Transcodierung, Entwicklung von eigenen Programmen und ähnliche Aufgaben stehen da viel eher im Vordergrund.
So viel nun zu meinem Ausblick, ich hoffe ich hab die interessantesten Themen bearbeitet. Viel Spaß dabei mit der Zeit was sinnvolleres anzufangen wie zu Zocken, statt nur darüber nachzugrübeln ;)