Meine Piraten Gesellschaftspolitik – Politik der flexiblen Lebensmodelle

Viele Leute halten unsere Ideen oftmals für utopisch oder gar wirr. Diesen Menschen möchte ich entgegen halten, wie unsere Gesellschaft, abgesehen der Illusionen von CDU und SPD heute steht.

Chancen des Informationszeitalters

Wir sind im Informationszeitalter angekommen und viele junge Arbeitskräfte warten nur auf einen gewaltigen Umsturz in Sachen Arbeitsverhältnis. Niemand kann mehr mit einer Arbeitsstelle auf Lebenszeit rechnen, kaum jemand rechnet sogar länger als 3-5 Jahre. Das sind Herausforderungen, der sich die Politik heute stellen muss. Viele der alten Gepflogenheiten haben heute keine Daseinsberechtigung mehr. Ein Beispiel darunter ist die Anwesenheitspflicht am Arbeitsplatz. Diese ist in allen Berufen, in welchen in der Hauptsache mit einem Computer gearbeitet wird, absolut unnötig. Ich persönlich nehme diese Anwesenheitspflicht als einen obsoleten Kult wahr, der viel zu langsam verschwindet.

Geschlechterrollen

Die klassischen Geschlechterrollen existieren kaum noch. In der Folge müssen alle Geschlechter gleich behandelt werden. Das sorgt für Unmut in der Bevölkerung und unheimlich lange Diskussionen um eventuelle Quoten und Selbstverpflichtungen. Diese Diskussionen sind aber nötig und müssen ein gutes Ende finden, auch zum Wohle der momentan noch männlich dominierten Wirtschaft. Ein junger Mann möchte und kann das Rollenmodell seines Vaters heute nicht mehr leben, macht sich ebenso stark Gedanken über seine Karriere im Zusammenhang mit der Familienplanung und Verantwortung für die Kinder, wie die Frauen. Immer weniger Frauen planen direkt die Familie. Man nähert sich einander an. Da lastet ein psychischer Druck auf einer Generation, welcher es absolut nötig macht, das Frauen gleichberechtigte Jobchancen haben.

Modelle des Zusammenlebens

Heute sind die Arten des Zusammenlebens vielfältig. Ob Polyamor, Patchwork, gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften oder auch die bisher geförderten Modelle, alle haben sich etabliert und zum Teil massiv gewandelt. Dies erfordert nicht nur neue Gesetze, sondern auch einen Umschwung in der Arbeitswelt. Man benötigt Eltern- und Auszeiten unabhängig vom Geschlecht. Mehr Teilzeitarbeitsmodelle, welche auch Führungsverantwortung zulassen und dazu auch möglichst flexible Arbeitsmodelle bis hin zu vermehrter Heimarbeit. Abgesehen von der Arbeit gibt es noch einen gesamtgesellschaftlich wichtigen Faktor: Unsere Kinder. Die Förderung von Familien sollte allen Entwürfen mit Kindern zugute kommen, statt Ehen und anderen Modellen, welche momentan gesetzlich gefördert werden. Auch werden alleinerziehende Väter heute von amtlichen Formularen und der Gesellschaft diskriminiert, in einem Maße, das sie sich teilweise als Aussätzige fühlen.

Weg von der Wachstumsorientierung

Wo hat sie uns hin gebracht? Die Konzentration auf Wachstum hat uns mehr und mehr Saisonarbeit, Zeitverträge und längere Arbeitszeiten beschert. Zustände, die nur möglich waren, weil genau diese Arbeitsmodelle im Gegensatz zu festen Arbeitsverträgen schwach und entmachtet sind. Zeitarbeit muss im Grunde, wie es andere Länder schon immer halten, besser bezahlt werden als feste Arbeit. Denn eine Festanstellung ist heute ein Bonus und eine Sicherheit, die man mit Geld kaum aufwiegen kann. Die Zeitarbeiter hingegen haben ein hohes Risiko zu tragen und die gleiche Menge an Arbeit. Wir wollen das die Menschen glücklicher Leben, das unsere Gesellschaft stabil und stark ist. Das geht nur mit einer Konzentration auf den Menschen statt auf Statistiken und das Bruttoinlandsprodukt.

Prekäre Arbeitsverhältnisse

Das Grundeinkommen ist eine sozialpolitische Revolution. Die Risiken, die ein derart fundamentaler Neuanfang mit sich bringt, sind abzuwägen mit den Risiken des Festhaltens am heutigen System. Das Grundeinkommen beendet die Spirale der Armut, die Verletzung der Menschenwürde und entlastet die arbeitende Mittelschicht, die immer weiter zu schrumpfen droht, da sie von Gesetzen und Reformen weitgehend unbeachtet ihr Dasein fristet. Das Grundeinkommen befreit Menschen mit derzeit beinahe unmöglichen Lebensmodellen, wie jene, die sich der Pflege von Angehörigen gewidmet haben und welche ihr ehrenamtliches Engagement in vollen Zügen nutzen wollen. Dieses ehrenamtliche Engagement hat meistens einen sozialen und gesamtgesellschaftlichen Wert, der weit über der Ablage von Akten und vor allem von Arbeiten liegt, die im Moment locker automatisiert werden könnten. Das Fehlen dieses sozialen Fallbacks beschränkt daher auch unsere technologische Entwicklung, welche wiederum den Wissenschafts- und Bildungsstandort Deutschland fördern würde. Argumente die immer gegen ein BGE angeführt werden sind z.B. „Da geht doch keiner mehr arbeiten“. Umfragen haben ergeben, das 90% der Leute behaupten, ihren Beruf weiter aus zu führen, wenn sie BGE bekämen, aber von ihrem Nachbarn denken würden, das er Zuhause bliebe. Ein weiteres Argument ist: „Da steigen doch die Preise unheimlich!“. Da habe ich mir auch ein paar Gedanken gemacht, wie ich mir das vorstelle: Dieses Mehr an Geld, das die Menschen zur Verfügung haben wird von Steuer und Sozialleistungen stärker belastet als heute. Wir kommen dahin, das sich früher arme Leute mehr leisten können, aber nicht in Bargeld gesprochen, sondern in einer besseren Gesamtversorgung und sozialen Sicherung, welche einen beruflichen Wiedereinstieg auch erleichtert. Bei Besserverdienenden würde das BGE sogar komplett von den Abgaben gefressen werden.

Das ist nun so der grobe Umfang dessen, was ich für die Piraten Gesellschaftspolitik halte.

[Hier Grußformel einsetzen]

Toni