Internet im Auto?

Die BITKOM stößt ja ab und zu paar ganz interessante Diskussionen an. Genauso ist es heute. Laut einer Befragung von Eintausend und einem Bürger wollen 25% gern Internet im Auto. Wozu das gut sein kann und was es für Einschränkungen gibt werde ich in diesem Artikel mal versuchen dar zu legen.

Internet im Auto. Das erste was dem gemeinen Internetsuchti jetzt einfällt ist „Yeah! Facebook jetzt auch im Auto“. An solche Sachen hat die BITKOM natürlich nicht vornehmlich gedacht als sie die Befragung durchführten. Grob über den Daumen gepeilt gibt es aber natürlich einiges an Unterhaltungswert bei dieser Entwicklung. Hier mal die Möglichkeiten die mir einfallen im Überblick:

  • DAB wird doch obsolet! Der digitale Radiostandard der in den nächsten Jahren kommen sollte wird dank Onlineradio eher nutzlos.
  • Im Stand und bei ausgeschaltetem Motor kann man mit dem Bordcomputer surfen. Dahingehend wird es sicher gesetzliche Regelungen geben.
  • Synchronisation und Hotspot für alle Handheld-Geräte
  • Videostreams inklusive Onlinevideothek für die Kleinen auf dem Rücksitz (Start des Telekom Entertain Autos einer führenden deutschen Automarke?  ^^)

Neben diesen Unterhaltungsfeatures stehen aber wohl viel mehr die praktischen Helfer im Vordergrund. Diese will ich auch gern auflisten:

  • Aktuelle Navigationsdaten und Navigation beim Erwerb des Internetpakets inklusive dank Angeboten wie Google Maps Navigation (Wird ja auch Zeit für das Google Car ^^)
  • brandaktueller Staumelder, das setzt noch die ein oder andere Softwareentwicklung voraus mit der die Autos selbst einen Stau feststellen können.
  • Car-to-Car-Kommunikation, hier können sich Autos WPS-Typisch paaren und quasi als Party im Stile der Onlinerollenspiele auf die Reise gehen. Dort kann man Navigationsdaten austauschen, einen Sprachkanal öffnen(das hat wieder etwas Star Trek Feeling ^^), Geschwindigkeit, Tankfüllung und den Füllstand der Kinder auf dem Rücksitz übermitteln um rechtzeitig zum Rastplatz zu kommen. Damit würde sich Kolonnenfahren  erübrigen und den Verkehr etwas lockern.
  • Der Schadenswarner – Ein System, das den festgestellten Schaden am Auto direkt zur nächsten Werkstatt oder zum präferierten Pannendienst sendet, inklusive Prüfprotokoll. Alternativ kann der Nutzer vom System bei niedrigem Reifendruck oder anderen Wartungs- und Pflegemaßnahmen auf die nächste Möglichkeit hingewiesen werden.

Es gibt daneben noch einige andere technische Errungenschaften welche durch diese Entwicklung begünstigt würden.

  • Internettelefonie durch Car-to-Car-Kommunikation und die Möglichkeit an sich
  • Das vollautomatische Fahren – Durch die neuen Sensoren und ständige Übertragungsmöglichkeit, unter anderem auch mit den umgebenden Autos, rückt das automatische Fahren immer näher.
  • 4G und 5G Mobilfunknetze – Die Funkzellen müssten eine enorm größere Nutzermenge verarbeiten wenn sich jedes Auto ständig einwählen will, weiterhin muss die Datenrate weiter erhöht und die Flächenabdeckung weiter ausgebaut werden.
  • Der Tablet-Bordcomputer – statt eingebauter Bordcomputer könnten diese durch Dockingstationen ersetzt werden in die der Nutzer/Fahrer sein Gerät einfach hinein stellen kann. Dort werden dann Motordaten ausgelesen und der eingebaute GPS-Empfänger kann genutzt werden. So eine Art des Bordcomputers hat nicht zuletzt Skoda in Genf im neuen Felicia vorgestellt.

Da ist sicher noch mehr das ich mit meinem Wissen nicht erahnen kann. Eine Entwicklung wird es aber sicher nicht ins Auto schaffen. Das werden die Behörden zu verhindern wissen. Das vernetzte Auto wird niemals komfortabel vor Blitzern warnen oder Warnungen einfach schnell herausgeben. Das würde den Staat zu viel Geld kosten als das man da die Entwicklung so einfach zulässt. Wenn man dann ein ausländisches Fabrikat mit gehackter Software fährt das diese Möglichkeit bietet würden sicher saftige Bußgelder drohen. Allgemein denke ich das die zugelassenen Auto-Apps eine recht knappe Zahl haben werden und weltweit stark reglementiert werden. Einen Vorteil hat das: Eine recht leere, benutzerfreundliche und übersichtliche Oberfläche.

So viel zu meinen Gedanken zu dem Thema.

Quelle: BITKOM